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Gegen den Strich

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Auch männliche Prostitution gehört zur sozialen Wirklichkeit in Deutschland. Dabei stehen junge Prostituierte, die ihre Dienste auf dem Bahnhofs- oder Straßenstrich anbieten, in der Rangordnung ganz unten. Häufig haben Stricher keine Wohnung, sind verschuldet, werden nicht ausreichend ärztlich betreut und sind abhängig von Drogen, Alkohol oder Glücksspiel. Ihr Risiko, sich mit HIV zu infizieren, ist enorm hoch. Und eine sprachkräftige Lobby haben sie, anders als professionelle weibliche Sexarbeiterinnen, überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil: Ein Mantel des Schweigens hüllt sich um dieses Thema. Kein Wunder, dass die Gesellschaft Strichern grundsätzlich ablehnend gegenübertritt. Selbst Hilfsangebote lassen sich erst nach umfangreicher Lobbyarbeit für die Bedürfnisse dieser Zielgruppe realisieren. Manuel Hurschmann vermittelt dazu einen profunden Einblick in die Soziale Arbeit mit Strichern, unterfüttert durch aussagekräftige Interviews mit Praxis-erfahrenen Helfern. Den theoretischen Unterbau der Darstellung bildet eine umfangreiche Auseinandersetzung mit dem Arbeitsfeld einer zielgruppenspezifischen Lobbyarbeit.

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2011

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