Die Logik der Geschichte
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Lässt sich die Menschheitsgeschichte als Universalgeschichte begreifen, ohne einen „Universalschlüssel“ dazu zu postulieren, göttliche Vorsehung zu bemühen oder einlinearer Fortschrittsgläubigkeit zu verfallen? Und ist unter Weltgeschichte, deren Wahrnehmung wir als Zeitzeugen einer „Globalisierung“ nun aktuell kaum mehr entrinnen können, nicht etwas anderes zu verstehen als das Nebeneinander der vielen einzelnen Menschen- und Völkergeschichten? Vazjulin hat das durch seine Lesart der Logik des „Kapitals“ von Karl Marx geschärfte dialektisch-logische Begriffsuniversum weitergedacht, um eine moderne Theorie gesellschaftlicher Entwicklung zu konzipieren. Die Entwicklung der Gesellschaft wird als naturgeschichtlicher Prozess der stufenweisen Herauslösung der Menschheit aus der Natur und ihres Werdens zur Weltgesellschaft begriffen. Die gegenwärtige weltgeschichtliche Stufe bildet den Abschluss der ersten Spiralwindung dieses Prozesses, in welcher sich der Übergang zu einer reifen, sich auf eigener Grundlage bewegenden Gesellschaft von neuem Entwicklungstyp als geschichtliche Möglichkeit abzeichnet und zugleich notwendig wird. Der Autor hat nicht nur einen bislang zu Unrecht übersehenen Beitrag zum internationalen Marx-Diskurs geleistet. Er selbst sieht in seinem Ansatz auch einen Auftakt zur Aufhebung der klassischen Form des Marxismus, die sich nach dem Scheitern der ersten frühsozialistischen Ausbruchsversuche in Theorie und Praxis heute erforderlich macht. Vazjulin, Viktor Alekseevic, Jg. 1932, Professor für Philosophie der Moskauer Lomonosov-Universität. Seine Monographie „Die Logik der Geschichte“ (Moskau 1988, russ.) wurde 2005 neu aufgelegt. Weitere Werke: „Die Logik des ‚Kapitals’ von Karl Marx“ (Neuauflage Moskau 2002, Norderstedt 2006), „Die Genesis der wissenschaftlichen Forschungsmethode von Karl Marx“