In den Himmel gebissen
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„Erreichbar, nah und unverloren blieb inmitten der Verluste dies eine: die Sprache.“ Paul Celan ist einer der Autorinnen und Autoren des 19. und 20. Jahrhunderts denen sich diese Aufsätze zum Verständnis europäisch-jüdischer Literatur als Abarbeiten am unaufhaltsamen Verschwinden transzendenter Rückversicherungen jüdischer Zugehörigkeit widmen. Das Entstehen einer modernen europäisch-jüdischen Literatur, sowohl in den verschiedenen Landessprachen wie auch in der hebräischen und jiddischen Sprache, ist unmittelbar verbunden mit dem Prozess der Säkularisierung. Neue literarische Ausdrucksformen spiegeln den Versuch, sich von hergebrachten Definitionen des Jüdischen als einer alles umfassenden, religiösen wie ethnischen Identität zu lösen. Dies hat in den meisten Fällen zur Folge, dass differenzierte, problematisierte und durchaus auch schmerzvolle Zugänge zum Judentum erarbeitet werden, ja – das Judentum selbst zu einer literarischen Form wird. Das Verständnis europäisch-jüdischer Literatur wird anhand dreier unterschiedlicher Phasen untersucht: Die Suche nach einer historischen Rolle des Judentums im 19. Jahrhundert, die Selbstvergewisserung in der Zeit vor und während der Shoah sowie der zögerliche, aber dennoch als unausweichlich erkannte Versuch jüdischer Autoren, nach der Shoah eine jüdische Stimme zu finden. Beiträge zu u. a. Heinrich Heine, Paul Celan, Ruth Klüger, Imre Kértesz, Daniel Katz.