Das subjektive Bild
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Häufig verkannt, gehört die Kunstphotographie um 1900 zu den interessantesten wie umstrittensten Phasen der Photographiegeschichte. Sie steht für eine aufregende Übergangszeit, deren Bilder selbst Michel Foucault begeisterten. Die piktorialistische Photographie wurde lange als kitschig abgelehnt und von der Forschung missachtet. Heute werden die Arbeiten der Piktorialisten wiederentdeckt: Als Antizipation der Avantgarden und als spannender Stilmix werden sie neu gedeutet. Erste Ausstellungen, wie die gefeierte Kühn-Retrospektive in Wien, sind Beispiele für die neue Anerkennung der Kunstphotographie. Auch die Programme und Kontroversen der Kunstphotographen stoßen auf immer mehr Interesse. Gleichwohl sind bisher die Texte und Theorien der Piktorialisten kaum erforscht – nicht zuletzt weil viele von ihnen bisher nur schwer zugänglich waren. Bernd Stiegler und Felix Thürlemann legen nun erstmals eine umfassende und repräsentative Dokumentation wichtiger Quellen und Zeugnisse der Kunstphotographie vor, die in diese faszinierende Welt einführt. Illustriert wird diese Anthologie mit zahlreichen eindrucksvollen Photographien. Darüber hinaus werden die Protagonisten der Debatten vorgestellt und Lektürehinweise gegeben.