Bruchwasserläufer und Waldwasserläufer
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Der Bruchwasserläufer brütet fast ausschließlich auf baumlosen Hochmooren und sucht auch hier während der Brutzeit seine Nahrung. Frühere €intensive€ Urbarmachung dieser als Ödland abgewerteten Flächen und der Birkenaufwuchs nach Entwässerung drängten den Bruchwasserläufer zurück, sein Brutvorkommen wird immer seltener. Es mögen aber auch Klimaschwankungen eine Rolle spielen, ähnlich wie es beim Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria) vermutet wird. Der Ablauf des Brutgeschehens war lange Zeit nur lückenhaft bekannt, da es schwierig war, ein Gelege die ganze Brutzeit hindurch zu beobachten. Es gelang uns dann fast vor den Toren Hamburgs in jahrzehntelanger Beobachtungszeit hier manche Wissenslücke zu schließen. Intensive Beringungs- und Beobachtungsarbeiten an den Rastplätzen führten zu einer guten Kenntnis des Zugablaufs. Arbeiten von Hoffmann und Stresemann klärten den Ablauf der Mauser, der in Verbindung mit dem Zuggeschehen steht. Auch die Nahrungszusammensetzung und die Aufnahme der Nahrung sind weitgehend erforscht. Der Waldwasserläufer hat die Gewohnheit, in verlassenen Drosselnestern zu brüten. Wir hatten das Glück, an einem Amselnest im Süden Holsteins den Brutablauf bei dieser Limikole verfolgen zu können. Es blieben aber noch manche Fragen offen, da eine zu starke Beunruhigung die Gefahr in sich birgt, Brut und Brutvorkommen nachhaltig zu stören.