Geschickt bewegen im Alter

Unfälle und Stürze können die Lebensqualität Älterer stark reduzieren. Ursachen für eine Vielzahl von Unfällen sind nicht allein in der individuellen Konstitution zu suchen, sondern ergeben sich in dynamischen Situationen. Dies wird im Bereich des Gesundheits- oder Präventionssportes oft nicht angemessen berücksichtigt - das Ziel, situativ agieren zu können, blieb bislang meist ein sportspielspezifisches Trainingsziel. Bewegungsformen in der freien Natur wurden in beiden Bereichen bislang hauptsächlich zur Steigerung der Ausdauer genutzt. Auf natürlich variierenden Untergründen können jedoch besonders zum situativen Gleichgewichts- und Geschicklichkeitstraining geeignete Bewegungsauf- und -anforderungen gestaltet werden. Natürlich variierende Umfelder werden theoretisch in unterschiedlichen praxisrelevanten Dimensionen analysiert. Für die Zielgruppe älterer Menschen lassen sich hier geeignete Trainingsreize setzen, mithilfe derer nicht nur alltagsrelevante Bewegungskompetenzen, wie z. B. die Gleichgewichtsleistung, sondern vielmehr das Handeln in bewegten Situationen verbessert werden können - Kompetenzen, die im mobilen Alltag unverzichtbar sind. Dabei ist die Vermittlungsmethode von zentraler Bedeutung. Es werden die Ansätze des Differenziellen Lernens (nach Schöllhorn), des Constraints-Led Approaches (nach Araujo et al.) und des Handlungsmustermodells (nach Nagel) verglichen und auf Ihre Einsetzbarkeit für ein effektives Training Älterer in natürlich variierenden Umfeldern untersucht. Anhand einer Intervention werden signifikante Verbesserungen der Gleichgewichtsleistung Älterer durch ein solches Training nachgewiesen. Die vorgefundenen Effekte bleiben über einen längeren Zeitraum bestehen. Das Buch zeigt auf, wie die Variabilität eines natürlichen Umfeldes zur Verfolgung von gesundheitsrelevanten Trainingszielen im präventiven und therapeutischen Bereich genutzt werden kann.