Technik als Kunst
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In der griechisch-römischen Antike wurden Kunst und Technik unter dem gleichen Begriff zusammengefasst, in der Neuzeit hat man sie geschieden. Die alten Automaten stehen auf der Grenze zwischen beiden – nach der Einordnung, insofern ihre ästhetischen Werte mit scheinbar handgreiflicher Nutzlosigkeit in aller Regel parallel gehen, nach der Zeit, insofern sie von einem Medium der Kunst schließlich zum Kinderspielzeug herabgesunken sind. Die Geschichte der griechisch-römischen Automaten gewinnt weitgreifendes Interesse vor dem Hintergrund ihrer geistesgeschichtlichen Einbettung, in der Antike wie – noch stärker – in der Neuzeit. Es war also ein umfassender Neuansatz nötig, der sie von der archaischen Epoche bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts n. Chr. in den Blick nimmt. Hatte die Antike den Automaten weitgehend zu imitativen, suggestiven oder repräsentativen Zwecken im Bereich der bildenden Kunst belassen, überwog in der Neuzeit zunehmend eine Abwendung davon, hin zu einer Mechanisierung in ökonomischen Zusammenhängen. Das Buch beschließt deshalb ein Anhang, der sich mit der alten Frage beschäftigt, weshalb in der Antike keine industrielle Revolution stattgefunden hat. Der Autor Pascal Weitmann ist Mitglied des Sonderforschungsbereichs 644: „Transformationen der Antike“ und Privatdozent für Klassische Archäologie.