Die Strafaussetzungsmöglichkeiten zur Bewährung im deutschen Jugendstrafrecht
Autoren
Mehr zum Buch
Jugendstrafrecht und Jugendkriminalität weisen eine enorme Brisanz nicht nur in politischer bzw. rechtlicher, sondern auch in gesellschaftlicher Hinsicht auf. Gerade im Hinblick auf die in der jüngsten Vergangenheit immer wieder publik gewordenen Fälle exzessiver Gewalt Jugendlicher und Heranwachsender häufen sich die Forderungen nach einer Verschärfung des deutschen Jugendstrafrechts. Das Werk setzt sich ausführlich mit den verschiedenen Möglichkeiten der Strafaussetzung zur Bewährung des deutschen Jugendstrafrechts auseinander und vergleicht diese mit denjenigen des österreichischen und schweizerischen Jugendstrafrechts. Neben der Aussetzung der Vollstreckung der Jugendstrafe nach § 21 JGG und der Aussetzung der Verhängung der Jugendstrafe nach § 27 JGG, kennt das deutsche Jugendstrafrecht die richterrechtlich geschaffene „Vorbewährung“ sowie die Aussetzung des Strafrestes zur Bewährung gemäß § 88 JGG. Die Autorin zeigt neben dem Anwendungsbereich des deutschen Jugendstrafrechts, den herrschenden Grundprinzipien sowie den verschiedenen Reaktions- und Sanktionsmöglichkeiten, die Herkunft, die einzelnen Modalitäten und Voraussetzungen sowie Folgeentscheidungen der jeweiligen Bewährungsinstitute auf. Einen wesentlichen Teil ihrer Studie widmet die Verfasserin dem Jugendstrafrecht Österreichs sowie dem der Schweiz. Aus den gewonnenen rechtsvergleichenden Erkenntnissen zieht sie Rückschlüsse für die Qualifizierung und einer gegebenenfalls notwendigen Verschärfung des deutschen Jugendstrafrechts. Im Rahmen des Rechtsvergleichs erfolgen in Form einzelner Länderberichte zunächst eine detaillierte Darstellung des jeweiligen nationalen Jugendstrafrechts sowie eine fundierte Analyse der einzelnen Bewährungsinstitute. Im Anschluss hieran werden das österreichische und schweizerische Jugendstrafrecht mit dem deutschen Rechtssystem verglichen, auf etwaige Unterscheide und Gemeinsamkeiten sowie auf eine Vorbild- bzw. Modellfunktion für das JGG untersucht. An gegebener Stelle werden Sanktions- und Gesetzesvorschläge formuliert. Neben einem umfangreichen Überblick über das deutsche Jugendstrafrecht im Allgemeinen und dem System der Strafaussetzungsmöglichkeiten zur Bewährung im Speziellen, bietet das Werk gerade durch die anschauliche und präzise Darstellungsweise der Autorin eine hervorragende Möglichkeit sich dem österreichischen und schweizerischen Jugendstrafrecht zu nähern und tiefe Einblicke in die Rechtsordnungen zu erlangen. Fazit: Ein Werk nicht nur für Strafrechtler!