Schrift und Zeitlichkeit im Ursprung des deutschen Trauerspiels Walter Benjamins und Naissance de la clinique Michel Foucaults als Formen der Erkenntnis und des Erlebens
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In einer vergleichenden Studie werden zwei entscheidende Werke der Philosophie des 20. Jahrhunderts analysiert: der „Ursprung des deutschen Trauerspiels“ Walter Benjamins und die „Naissance de la clinique“ Michel Foucaults. Obwohl durch ihre historische, sprachliche und intellektuelle Ausgangsstellung voneinander getrennt, unternehmen beide Werke eine Umwertung von Wissen. Sie tun dies, indem sie dem Medium Schrift einen wichtigen Stellenwert für den philosophischen Erkenntnisprozess einräumen. Die Schrift, in ihrem Bezug auf Erkenntnis und Wissen, bewegt sich zwischen Immanenz und Transzendenz, Dauer und Augenblick. Somit thematisiert sie, mit ihrer Implikation auf Zeitlichkeit und Individualität, das Nicht-Refl ektierte der Reflexion. Sie macht auf die Lücken des Wahrheitsanspruches aufmerksam. Die Allegorie Benjamins und die klinische Schrift Foucaults können so als eine ambivalente Auseinandersetzung mit dem Begriff von Wissen und Erkenntnis gedeutet werden. Um die besondere zeitliche und individuelle Implikation dieses Schriftkonzepts besser nachvollziehen zu können, dient die Darstellung des Augenblicks bei Gaston Bachelard als Brücke zwischen beiden Texten.