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Das vorrangige Jugendverfahren – ein Modell zur beschleunigten Verfolgung besonders gefährlicher Jugendstraftäter

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Das Buch befasst sich mit dem 1999 in Schleswig-Holstein initiierten Modellprojekt „Vorrangiges Jugendverfahren“, welches einen Versuch darstellt, die Verfahrensdauer bei Jugendlichen und Heranwachsenden zu verkürzen und somit dem insbesondere im Jugendstrafrecht herrschenden Grundsatz der Beschleunigung des Verfahrens gerecht zu werden. Der Anwendungsbereich des Modellprojektes erstreckt sich in erster Linie auf sog. „Intensivtäter“, also Täter, die bereits eine Reihe von Straftaten begangen haben. Im ersten Teil dieser Studie wird eine Einführung in das Jugendstrafrecht gegeben, wobei besonderes Augenmerk auf die Darstellung dieser Tätergruppe sowie die kritische Hinterfragung der Beschleunigungsmaxime gelegt wurde. Im darauf folgenden Teil werden das Modellprojekt, dessen Grundgedanke und seine Entwicklung, näher erläutert und sodann von anderen bereits existierenden Projekten, die sich ebenfalls mit jugendlichen „Mehrfach- und Intensivtätern“ und mit Fragen der institutionsübergreifenden Kooperation befassen, abgegrenzt und in die bundesweite Diskussion eingeordnet. Ferner wird untersucht, inwiefern das Modellprojekt mit verfassungs- und verwaltungsrechtlichen Aspekten in Einklang zu bringen ist und ob es diesbezüglich mit rechtsstaatlichen Garantien kollidiert. Im dritten Teil wird die Praxis des vorrangigen Jugendverfahrens analysiert und dargestellt. Grundlage für diese Evaluation sind Aktenauswertungen, eine schriftliche Befragung der am Verfahren beteiligten Institutionen sowie von der Verfasserin durchgeführte Experteninterviews. Untersucht wird insbesondere, inwiefern zeitliche Zielsetzungen eingehalten werden konnten. Darüber hinaus wird untersucht, ob der angestrebte Täterkreis tatsächlich von dem Projekt erfasst wurde und wie sich die Akzeptanz der Delinquenten bezüglich des Verfahrens darstellt. Weiterhin wird u. a. ermittelt, ob im Rahmen des Modellprojektes alle strafprozessrechtlichen Vorschriften (z. B. Einlassungs- und Ladungsfristen) eingehalten wurden und welche Sanktionen verhängt worden sind. Im letzten Teil der Abhandlung werden diese Ergebnisse analysiert und unter kriminologischen und kriminalpolitischen Gesichtspunkten bewertet. Leitgedanke der gesamten Evaluation ist die Fragestellung, ob sich das vorrangige Jugendverfahren als Instrument der Verfolgung von mittlerer und schwerer Kriminalität bewährt hat. Verbesserungsvorschläge und Anregungen werden erarbeitet und vorgestellt.

Buchvariante

2011

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