Töten
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Für die Erforschung von Emotionen spielen Grenzsituationen eine wichtige Rolle. Töten ist eine solche Grenzsituation. Für die Forschung ist es daher aufschlussreich zu untersuchen, wie die Akte des Tötens inszeniert werden und welche Gefühle dabei entstehen. In den Beiträgen des Bandes werden die historischen, kulturellen, politischen, institutionellen und auch sozialen Hintergründe beleuchtet, die diese Emotionen bestimmen. Löst das Töten Gefühle aus, die trotz aller Unterschiede bei allen Menschen gleich sind? An zahlreichen Fallstudien wird untersucht, wie individuelle und kollektive Gefühle ineinandergreifen, wie Rituale, Gesten und Akte des Tötens inszeniert und aufgeführt werden. Der erste Themenblock behandelt „Akte und Objekte“, etwa Kannibalismus im Bürgerkrieg oder das Töten bei Mensch und Tier. „Formen und Kulturen“ stehen im zweiten Themenblock im Mittelpunkt: Lustmord und Selbstmord werden hier ebenso thematisiert wie das Töten im modernen Krieg, Völkermord, Ehrenmord oder Märtyrertod. „Künste und Medien“ ist der Titel des dritten Themenblocks. Diskutiert werden die Darstellung des Todes und des Tötens in der Literatur, aber auch in der Berichterstattung über die Kriege in Afghanistan und im Irak.