Seals, sealings and tokens from Gandhāra
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Das Werk präsentiert Siegelsteine, Siegelabdrücke, Siegelringe und Verwandtes aus Gandhara, der Region Ost-Afghanistan und Nord-Pakistan aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. bis vorwiegend ins 3./4. Jahrhundert n. Chr. Dies ist die Zeit und Region des östlichen Hellenismus und der neuaufkommenden Reiche der Skythen, Kshatrapas und Kushanas. Dementsprechend ist die Glyptik sehr an antiken Vorbildern orientiert, bzw. die frühen Stücke wurden von Handwerkern aus dem Mittelmeerraum geschaffen oder von deren Formenrepertoire angeregt. Die Stücke wurden von Aman ur Rahman gesammelt, der sie rubrifiziert und technisch wie inhaltlich beschreibt. Sie sind durchgängig in Farbe abgebildet; die von den Siegeln abgenommenen Abdrücke dagegen in Schwarz und Weiß. Alle beschriebenen Siegel wurden von Harry Falk gelesen, in ihren namenskundlichen Zusammenhand gestellt und in einer umfassenden Einleitung kultur- und schriftgeschichtlich ausgewertet. Die Aufschriften sind in den Schriften Brahmi, Kharosthi, Griechisch und Baktrisch gehalten; die dabei verwendeten Sprachen sind Gandhari, Sanskrit, Griechisch und Baktrisch. Besonderes Augenmerk lag auf dem historischen Material, vor allem Siegel, die sich den bekannten herrschenden Häusern der Apracas oder Guptas zuordnen lassen, und den Siegeln aus der Kashmir Smast genannten Kulthöhle nördlich von Peshawar, welche für die Ausbildung des religiösen Synkretismus iranischer und indischer Kulte in einmaliger Weise prägend war. Dabei wurden neue Erkenntnisse zur Gestalt der Göttin Bhima gewonnen. Ein Index analysiert das Vokabular der gelesenen Siegel, der auch die Teile zusammengesetzter Namen einzeln auflistet. Zwei Appendices bieten Siegel aus den Museum von Peshawar und Taxila. Diese wurden schon von P. Callieri (1997) und J. Marshall (1951) vorgestellt, doch zum einen ist weiteres Material in der Zwischenzeit hinzugekommen und zum anderen mussten sich beide Autoren gelegentlich auf Abbildungen oder Helfer verlassen, deren Lesungen mit Hilfe neuer Aufnahmen verbessert werden konnte. Ein dritter Appendix bietet numismatische und bildhafte Parallelen zur Glyptik der präsentierten Siegel und zeigt, in welcher Art das Formeninventar zwischen diversen Künsten fluktuieren konnte.