Die Aufdeckung von Fraud als Aufgabe der handelsrechtlichen Jahresabschlussprüfung
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Eine grundsätzliche Aufgabe der handelsrechtlichen Jahresabschlussprüfung ist die Entdeckung von Unrichtigkeiten und Verstößen, welche die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des zu prüfenden Unternehmens wesentlich beeinflussen. Die Aufdeckung von Fraud ist diesbezüglich besonders in den öffentlichen Fokus gerückt, weil in den letzten zehn Jahren viele Betrugsfälle nicht durch die Jahresabschlussprüfung offenbart worden sind. Die Institution Wirtschaftsprüfung hat sich in den letzten Jahren daher sehr gewandelt und die Fraud-Prüfungsstandards wurden mit der Zielsetzung einer effektiveren Fraud-Aufdeckung überarbeitet. Die wichtigsten Untersuchungsgegenstände der Untersuchung sind folglich die Fraud-Prüfungsstandards. Zunächst werden die letzten Überarbeitungen des IDW PS 210 sowie des ISA 240 beschrieben und der Status quo der Fraud-Prüfungspflichten in Deutschland wird dargestellt. Anhand eines zuvor abgeleiteten Sollzustandes werden die Fraud-Prüfungsstandards anschließend beurteilt. Eventuelle Verbesserungspotenziale werden dabei identifiziert. Außerdem wird die Umsetzbarkeit der aktuellen Fraud-Prüfungspflichten in der Praxis im Rahmen von Experteninterviews hinterfragt. Die Antworten der befragten Wirtschaftsprüfer werden vor allem über einen qualitativen Forschungsansatz erhoben und ausgewertet. Neben der Beurteilung der Fraud-Prüfungsstandards werden die praktischen Implikationen der Prüfungsanreize evaluiert. Auf Basis theoretischer Grundlagen wird der Status quo der Haftungsregelungen, der Sanktionspotenziale und der Überwachungsmechanismen beurteilt und Verbesserungsmöglichkeiten werden erarbeitet. Insgesamt zielt die Arbeit darauf ab, die Rahmenbedingungen der Wirtschaftsprüfung in Deutschland anhand theoretischer Grundlagen kritisch zu analysieren und gegebenenfalls Verbesserungsvorschläge zu tätigen.