Assecuratio pacis
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Wie sichert man den Frieden? Diese Frage bewegt nicht nur die Menschen am Beginn des 21. Jahrhunderts. Angesichts vielfältiger Konflikte im europäischen Staatensystem trieb sie bereits die Zeitgenossen des Dreißigjährigen Krieges und der folgenden eineinhalb Jahrhunderte des „Ancien Régime“ sowie der Französischen Revolution und des Napoleonischen Zeitalters um. Je unsicherer die Zeiten waren, umso eindringlicher artikulierte sich der Wunsch der Menschen nach einem „ewigen Frieden“. Während der Friedensstiftung in der Historiographie traditionell große Aufmerksamkeit zuteilwurde, war das ambitioniertere Ziel der „Kunst des Verhandelns“, die Friedenssicherung, bislang noch nicht Gegenstand einer systematischen Untersuchung. Im 17. Jahrhundert bezeichnete man diese Stabilisierung des Friedens als „assecuratio pacis“. Obwohl den Diplomaten die Etablierung einer dauerhaften Friedensordnung letztlich nicht gelang, war der praktische und theoretische Beitrag der frühneuzeitlichen Außenpolitik und Philosophie zur Entwicklung von Konzepten und Mechanismen der Friedenssicherung – gerade aus unserer heutigen Sicht – sehr beachtlich. Dabei nahmen Frankreichs Diplomatie und Philosophie seit den Vorbereitungen zum Westfälischen Frieden von 1648 in Europa eine Spitzenstellung ein. Besonders intensiv war der Austausch französischer Philosophen und deutscher Denker. Der interdisziplinäre Sammelband untersucht diese Transfers und die Entwicklung der französischen Politik hinsichtlich des Friedensproblems in Europa vomWestfälischen Frieden bis zumWiener Kongress. Dabei kommen deutsche und französische Historiker und Philosophen zuWort.