Kohlenstaub und Wüstensand
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Wilhelm Rosowski, der Protagonist dieser Erzählung, wurde im Jahre 1918, noch während des Krieges geboren. Er kam in einem ärmlichen Bergarbeiter-Haushalt in der Zechenhochburg Gelsenkirchen-Ückendorf zur Welt. Sein Vater war noch im Masuren geboren worden und lebte seit der Jahrhundertwende im Kohlenpott. Das gesamte Leben in diesem Stadtteil war vom Bergbau abhängig und geprägt. So war es quasi ein Ausbruch aus der kurzen Familien-Tradition und dem Milieu, als der Vierzehnjährige nach der Schule einen handwerklichen Beruf erlernte. Nach der Lehre avancierte er bald zum Hauptverdiener der Familie, und alles sprach für eine bessere Zukunft. Obwohl die Lage unruhig geworden war. Seit der Machtergreifung der Nationalsozialisten musste der Vater aus Angst um Leib und Leben für sich und seine Familie seine kommunistische Überzeugung verleugnen. Da verliert Wilhelm seine Arbeitsstelle und der Reichsarbeitsdienst rettet ihn vor der weiteren Arbeitslosigkeit, wie auch der sich anschließende Wehrdienst bei der Luftwaffe. Unversehens befindet er sich ab dem 1. September 1939 im aktiven Kriegsdienst. Einsätze im Heimatkriegsgebiet bei einer Fliegerhorst-Kompanie wechseln sich ab mit Einsätzen bei Fliegerhorst-Kommandanturen in Italien, beim Afrika-Korps in Libyen und Tunesien, Kroatien und sogar an den Nordabschnitt der Ostfront verschlägt es den Soldaten, der in dieser Zeit eine bescheidene Soldaten-Karriere vom einfachen Flieger zum Unteroffizier der Luftwaffe macht. Mit Glück entgeht er der Kapitulation des Afrika-Korps, auf dem Balkan ist er bis zur bedingungslosen Kapitulation im Einsatz, während dessen seine Heimatstadt Gelsenkirchen in Schutt und Asche gelegt wird. Angereichert und eingebettet in die Ereignisse des Zeitgeschehens, eröffnet sich dem Leser nicht nur das persönliche Schicksal des Protagonisten, sondern gibt eindringlich die Lebensumstände und den politischen Wandel wieder, der das spätere Leben maßgeblich beeinflusst hat. Anders als der größte Teil der Erinnerungsliteratur umfasst das Buch nicht nur die Kriegszeit sondern blickt zudem über den Rand der persönlichen Erlebnisse hinaus und liefert eine umfassende Einordnung des Geschehens in die historischen und politischen Abläufe.