Kleine und mittlere Industrieunternehmen in der ökonomischen Theorie
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Seit einiger Zeit nimmt das Interesse wirtschaftswissenschaftlicher Forschung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) deutlich zu. In diesem Zuge entstanden Schriftenreihen, Fachzeitschriften und Lehrstühle, die sich einzelnen Aspekten dieser Unternehmen widmen. Die Forderung nach einer speziellen Betriebswirtschaftslehre der KMU nehmen verschiedene Autoren zum Anlass, harsche Kritik an der Theorie der Unternehmung zu äußern und gleichsam als Grundlage für weitere KMU-Forschung die Konstruktion einer eigenen Theorie der kleinen Unternehmung zu fordern. Diese Kritik an den Fundamenten der Wirtschaftswissenschaften beinhaltet im Kern die Behauptung, die ökonomische Unternehmenstheorie ignoriere KMU und ihre Besonderheiten und wird meist mit der von Welsh und White geprägten Formel „A small business is not a little big business“ unterstrichen. Die These einer mangelhaften Berücksichtigung von KMU durch die Unternehmenstheorie ist bis heute kaum tiefgreifend untersucht worden. An dieser Stelle setzt diese Arbeit an und leistet einen Beitrag zur systematischen Überprüfung der behaupteten Inkompatibilität von KMU und ökonomischer Unternehmenstheorie. Dazu werden die Besonderheiten der Leistungserstellung von KMU erarbeitet und anschließend aus Sicht verschiedener einflussreicher Strömungen der Unternehmenstheorie analysiert, um schließlich deren Erklärungsbeiträge hinsichtlich Existenz und Besonderheiten von KMU aufzuzeigen. Die Arbeit liefert damit Ansatzpunkte zur unternehmenstheoretischen Erfassung von KMU, die im Rahmen weiterer Forschungsbemühungen zur Konstruktion einer Theorie der KMU genutzt werden können.