Szenen Berliner Literatur
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Das literaturhistorisch gedehnte Datum ›um 1960‹ in seiner überlappenden, mitunter auch gestaffelten Gleichzeitigkeit verschiedener kulturpolitischer, literatursoziologischer und ästhetischer Veränderungen und Weichenstellungen - eine Sattelzeit der deutschen Literatur in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Als geschleifze Metropole, Frontstadt des Kalten Krieges und Hauptstadt der DDR besaß das geteilte Berlin in den Jahren um 1960 ein außergewöhnlich vielfältiges und spannungsreiches literarisches Leben. Viele Autoren fühlten sich vom Doppelgesicht der Stadt und den günstigen Arbeitsbedingungen angezogen, kamen vorübergehend oder für immer, bildeten Netzwerke und Szenen, fanden Gehör und Reputation. Der Band stellt - häufig durch bislang unveröffentlichtes Archivmaterial - einige Facetten und Akteure des damaligen literarischen Lebens im Ost- und Westteil der Stadt vor. Der erste Teil ist Erinnerungen und Dokumenten gewidmet. Der zweite Teil führt mit Bertolt Brecht, Heinar Kipphardt, Wolfdietrich Schnurre, Walter Höllerer und Uwe Johnson fünf Fallbeispiele für die Stellung von Autoren in und zu den literarischen und politischen Verhältnissen der Stadt an. Im dritten Teil werden informelle oder institutionalisierte Organisations- und Austauschformen von Literatur in beiden Teilen der Stadt und über die Systemgrenze hinweg vorgestellt. Mit Beiträgen von Klaus Völker, Jürgen Tomm, Gesine Bey, Sven Hanuschek, Günter Häntzschel, Helmut Böttiger, Ulrich Krellner, Johanna Bohley, Astrid Köhler, Roland Berbig, Andreas Degen, Helmut Peitsch. lfb-SKRIPTE - Diese Publikation erschein in Zusammenarbeit mit dem Literaturforum im Brecht-Haus.