
Parameter
Mehr zum Buch
„Wahnsinn“ bezeichnete über die Jahrhunderte eine Vielzahl von Erscheinungen und auffälligem Verhalten, die oft mit einem Kontrollverlust körperlicher oder psychischer Fähigkeiten einhergingen. Diese Phänomene sind durch die Menschheitsgeschichte bis in früheste Zeiten nachvollziehbar und finden auch in Mythologien ihren Widerhall. Vor hundert Jahren waren viele dieser Verhaltensauffälligkeiten, die später als Krankheiten klassifiziert wurden, ein Mysterium. Dazu zählen Epilepsie, Hysterie, Melancholie, religiöse Ekstase, Halluzinationen, Demenz, Manien, Phobien, Schizophrenie, Autismus, Zwangsstörungen sowie Ess- und Schlafstörungen. Auch Symptome, die durch den Gebrauch von Substanzen oder Persönlichkeits- und Entwicklungsstörungen verursacht wurden, fallen darunter. Diese Krankheiten wurden oft als Besessenheit oder Folgen von Verwünschungen gedeutet, was zu Stigmatisierung und Isolation der Betroffenen führte. Sie wurden unter unmenschlichen Bedingungen in Zucht-, Arbeits- oder Tollhäusern untergebracht. Heilungsversuche, meist durch Priester, erfolgten häufig mit ritueller Magie (Exorzismus), während in den Anstalten oft Folter eingesetzt wurde, um den Menschen den „Irrsinn“ auszutreiben.
Buchkauf
Der Wahnsinn in den vier letzten Jahrhunderten, Rudolf Leubuscher
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2011
Lieferung
Zahlungsmethoden
Keiner hat bisher bewertet.