Als Leibarzt am Hofe des „Löwen vom Panjab“ Ranjit Singh
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n dem hier im deutschen Original erstmals nachgedruckten Werk „Früchte aus dem Morgenlande“ (1853) beschreibt der aus Siebenbürgen stammende Mediziner J. M. Honigberger (1795–1869) seine Erlebnisse auf ausgedehnten Reisen bis nach Indien, seine Zeit am Hof von Lahore sowie seine Versuche, aus den medizinischen Systemen seiner Zeit eine Synthese zu erarbeiten, die er im medizinischen Teil seines Werks, das eine ausführliche Materia medica enthält, darlegt. Da Honigberger sich auch die Homöopathie aneignete und diese zumindest kurzzeitig in Indien praktizierte, gilt er zugleich als Pionier der indischen Homöopathie. Er war einer der wenigen, die im frühen 19. Jahrhundert weder im Auftrag noch finanziert durch die englische East India Company oder einer Missionsgesellschaft Asien bereisten. Sein Buch ist eine Mischung aus einem landes- und kulturkundlichen Erlebnisbericht und einer durch seine Funktion als Leibarzt am Hofe bedingten einzigartigen Innenperspektive. Das lange vergriffene Werk bildet somit eine Fundgrube zur Geschichte und Kultur Nordwest-Indiens im 19. Jahrhundert unter Einschluss der Medizingeschichte, niedergelegt in einer kurzweiligen Erzählung, die ausbreitet, wie ein Apotheker aus dem siebenbürgischen Kronstadt durch einen, wie er selbst schreibt, „besonderen inneren Drang“ in den Orient zog, wo er den Ursprung der Kunst, Wissenschaft und Religion vermutete. Der Herausgeber Jürgen Hanneder ist Professor für Indologie an der Philipps-Universität Marburg.