Die transparente Gesellschaft
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Beim Entstehen der postmodernen Gesellschaft spielen die Massenmedien eine entscheidende Rolle. Die steigende Zahl von Kommunikationsmitteln lässt jedoch die Gesellschaft nicht „transparenter“, selbstbewusster oder aufgeklärter erscheinen: aufgrund der Möglichkeit, Ereignisse mittels der Massenmedien „live“ wiederzugeben, vervielfältigt sich vielmehr die Komplexität der Wirklichkeit statt sich zu verringern. Vattimo vertritt nun die These, dass gerade in diesem relativen „Chaos“ unsere Hoffnungen auf Emanzipation liegen könnten. Das Fehlen von Transparenz ist kein Phänomen, das es zu bekämpfen gilt, sondern im Gegenteil das Symptom einer Veränderung, die alle Daseinsbereiche bzw. Lebensformen betrifft und zur Befreiung der Minderheiten sowie zur Erschaffung eines neuen „Bewusstseins“ führt. Für Vattimo handelt es sich hierbei um eine prekäre alltägliche Erfahrung, die den Charakter der Oszillation, der Unheimlichkeit und des Spiels annimmt.