Lebensgemeinschaften in der heimatlichen Natur
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Jede beliebige Lebensstätte (Biotop) in der Natur ist von einer mehr oder weniger großen Anzahl bestimmter Einzelwesen besiedelt, die aber nicht unabhängig voneinander zusammenleben, sondern durch vielseitige lebenswichtige Beziehungen fest miteinander verbunden und aufeinander angewiesen sind. Sie bilden ein lebendiges Gefüge, eine Lebensgemeinschaft (Biozönose), in der die Einzelglieder in einem ziemlich beständigen Mengenverhältnis zueinander stehen. Welche Pflanzen- und Tierarten die Lebensgemeinschaft eines Biotops bilden, ist ebenso abhängig von den Umweltbedingungen, die durch Boden- und Klimaverhältnisse gegeben sind, wie von der Entwicklung jeder einzelnen Organismenart und ihrem Einfluß auf die Lebensstätte. Umwelt und Lebensgemeinschaft stehen in enger Wechselwirkung zueinander. Die Biozönosemitglieder halten in ihrem umweltbedingten Werden und Vergehen die Lebensgemeinschaft im Gleichgewicht, wenn sich in ihrem Stoffkreislauf Aufbauprozesse, Verbrauch und Abbauvorgänge ohne fremde Einflüsse immer wieder ausgleichen. In der vom Menschen geschaffenen Kulturlandschaft greift jedoch die menschliche Kultur in vielfältiger Form dauernd in das natürliche Geschehen ein, und die Menschen müssen sich mit den Folgen ihrer Einwirkungen schließlich immer wieder auseinandersetzen. Jede unberechtigte, unüberlegte und nicht notwendige Störung des biologischen Gefüges der heimatlichen Natur kann sich verhängnisvoll auf den Gesamthaushalt der Landschaft und damit auf den Lebensraum des Menschen auswirken.