Das Rätsel der Lesbarkeit
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Karel van het Reve (1921–1999) war Slawist, vor allem aber ein gefeierter Kolumnist, Essayist, Romancier und Übersetzer. Und er war ein „Meister der ironischen Pirouette“, der seine Meinung stets offen, in einem schlichten und nüchternen Stil kundtat. Seine Polemiken u. a. gegen den Kommunismus, die Psychoanalyse und die Literaturwissenschaft trugen ihm den Titel des „niederländischen Reich-Ranickis“ ein. Doch auch als Übersetzer machte er sich einen Namen, nicht zuletzt wegen seiner unumstößlichen Meinung: „Man muss übersetzen, was dort steht“. Dies war auch das Motto des Workshops, unter dem zehn Studentinnen des Masterstudiengangs „Literarisches Übersetzen und Kulturtransfer“ der Universität Münster Texte von Karel van het Reve übersetzt und im Rahmen eines literarischen Abends präsentiert haben. Zu dem ebenfalls von den Studierenden organisierten Abend waren eine Reihe von Gästen eingeladen: Familienangehörige, Weggefährten und Bewunderer van het Reves wie die Schwiegertochter und der Sohn des Autors, Ileen Montijn und David van het Reve, der Russisch-Übersetzer Arthur Langeveld und der Soziologe Han Israëls. Dieser Band enthält Texte von und über Karel van het Reve, die im Rahmen des Workshops und des literarischen Abends entstanden sind: Übersetzungen, Vorträge und Interviews. Er bietet so einen Einblick in das Leben und Werk dieses vielseitigen und bedeutenden Autors.