Macht und Politik sind nicht dasselbe
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Politik hat heute keinen guten Ruf. Viele Menschen trauen »den Politikern« nicht mehr zu, die Welt im Sinne des guten Zusammenlebens aller zu gestalten. Erleben wir also den Verfall der Politik zugunsten einer staatlichen Macht, die zum bloßen Instrument der stärksten ökonomischen Kräfte geworden ist? - Die italienische Philosophinnengruppe Diotima will nicht allein den Machthunger bestimmter Personen und Einrichtungen für das gegenwärtige Elend der Politik verantwortlich machen, sondern sie geht von der Beobachtung aus, dass Macht und Politik heute ständig verwechselt werden — nicht nur in Italien. Das Streben nach Macht ist an die Stelle von wirksamem politischem Handeln getreten, und es ist diese Verwirrung, die die Politik beschädigt und lächerlich macht. Die Diotima-Frauen sehen das nicht als eine Frage der Moral, sondern sie suchen nach Möglichkeiten, wie die Politik wieder aus ihrer Ohnmacht herauskommen könnte. Dabei bauen sie auf feministische Analysen der vergangenen Jahrzehnte auf und wahren eine distanzierte Haltung zu den Mitteln der Macht – denn nur die Politik und nicht die Macht kann einen neuen Weg eröffnen.