Thermoplastische Elastomere auf Basis von Polysiloxanen
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In dieser Arbeit wurden Siloxan-Blockcopolymere hergestellt, die TPE-Eigenschaften zeigen. Einer der beschrittenen Wege war die Synthese von Polypropylenoxid-Blöcken zur Einbringung in Polysiloxane. Amorphes Polypropylenoxid ist zur Ausbildung der für TPEs nötigen physikalischen Wechselwirkungen nur in bedingtem Maße fähig, weswegen in einer neuartigen Herangehensweise auf isotaktisch angereichertes Polypropylenoxid zurückgegriffen werden sollte. Dessen Synthese aus racemischem Propylenoxid kann mit (salph)Co als Katalysator erfolgen, sodass nicht auf das sehr kostenintensive enantiomerenreine Propylenoxid zurückgegriffen werden muss. Als Verknüpfungsreaktion zwischen Polypropylenoxid und Silicon sollte die Hydrosilylierung von Norbornen verwendet werden, da wegen des gespannten Ringsystems mit einer erhöhten Hydrosilylierungsaktivität zu rechnen ist und zusätzlich die Doppelbindungsisomerisierung als Nebenreaktion ausgeschlossen ist. Es erschien angebracht, die prinzipielle Eignung der Kombination Norbornen-Propylenoxid-Hydrosilylierung für den Aufbau von Silicon-Blockcopolymeren zu beweisen, wurden zunächst Polymerisationen mit racemischem Propylenoxid durchgeführt. Dies schaltete die zusätzliche Einflussgröße der stereoselektiven Polymerisation erst einmal aus und war wirtschaftlich vorteilhaft gegenüber der Verwendung enantiomerenreinen Propylenoxids. Zudem sollte so ein Vergleich der Eigenschaften von Blockcopolymeren mit ataktischem und isotaktischem Polypropylenoxid zugänglich gemacht werden. Bei anionisch polymerisiertem Polypropylenoxid unter Zuhilfenahme von Aluminiumalkylen zur Herabsetzung der Reaktionszeiten wurden für lebende Polymerisationen uncharakteristisch hohe PDIs und von den erwarteten Werten deutlich abweichende Molmassen gefunden.