Leben für eine humane Medizin
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Alice von Platen distanzierte sich als junge Ärztin während des Nationalsozialismus von Eugenik und „Euthanasie“. Dies prädestinierte sie dafür, 1946 zusammen mit Alexander Mitscherlich im Auftrag der deutschen Ärztekammern den Nürnberger Ärzteprozess zu beobachten. Ihr anschließend verfasstes Buch Die Tötung Geisteskranker in Deutschland kam jedoch nie in den Buchhandel und wurde erst 1993 wieder entdeckt und neu aufgelegt. Damit wurde die Autorin, mittlerweile bekannt als Psychoanalytikerin, eine gefragte Rednerin und Interviewpartnerin. Das bewegte Leben Alice von Platens - sie verstarb 2008 - schildert Reinhard Schlüter vor dem Hintergrund der unrühmlichen Geschichte der Medizin im Dritten Reich und deren schwieriger Aufarbeitung in der Nachkriegszeit.