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In den 1950er Jahren revolutionierte Cortison die Therapie chronischer Krankheiten. Anders als beim 'rational drug design' führte seine Entwicklung nicht von einem medizinischen Problem zu einer pharmazeutischen Lösung, sondern von einem pharmazeutischen Produkt zu einer unerwarteten therapeutischen Innovation. Die unglaubliche Wirkung des 'Compound E' bei rheumatischer Arthritis, die 1948 in einem klinischen Versuch evident wurde, zeigte auch Erfolge bei Asthma, Dermatosen, Augenkrankheiten und Allergien. Diese Entdeckung schien eine neue Wunderdroge zu sein und passte perfekt in den Aufschwung der Nachkriegszeit, da chronisch kranke Patienten wieder in den Arbeitsprozess integriert werden konnten. Doch während Cortison Symptome unterdrückte, heilte es nicht und stellte Ärzte vor neue Herausforderungen. Die Autorin untersucht, wie ein Hormon aus einer lebenswichtigen Drüse in der Rheumatherapie eingesetzt wurde. Sie beschreibt den Weg von der Hormontherapie um 1900 über die Suche nach dem 'lebenserhaltenden Prinzip' in der Zwischenkriegszeit bis zur Verwendung von 'Stresshormonen' und den therapeutischen Auswirkungen der Cortisontherapie. In einem halben Jahrhundert Hormonforschung, die von chemischen Laboren bis zu Expeditionen im afrikanischen Urwald reichte, veränderten sich nicht nur die Substanzen, sondern auch die Vorstellungen von Krankheit, Gesundheit und Therapie.
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Cortison, Lea Haller
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- Erscheinungsdatum
- 2012
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