Der alte Friedhof in Rohne
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Glücklichen Umständen ist es zu verdanken, dass eine Vielzahl von historischen Grabmalen des alten Friedhofs im sorbischen Heidedorf Rohne erhalten geblieben ist. Der Friedhof war 1863 angelegt und nach dem Ersten Weltkrieg aufgelassen worden. In den folgenden Jahrzehnten verfielen die Gräber, die Grabmale stürzten um, das Areal verwilderte. Ein großer Teil der Grabsteine wurde 1990 geborgen, 2006 in die Liste der Kulturdenkmale im Freistaat Sachsen aufgenommen und 2009 dokumentiert. Dabei stellte sich heraus, dass fast alle Grabmale sorbische Inschriften tragen. Der vorliegende Band dokumentiert die Grabmale des alten Rohner Friedhofs in Wort und Bild. Die entzifferten Inschriften werden übersetzt und die Angaben zu den Verstorbenen anhand der Kirchenbücher der Parochie Schleife vervollständigt. Ein einleitender Text informiert über die Geschichte des Friedhofs und die Gestaltung der Grabmale, analysiert die Sprache der Inschriften sowie die verwendeten Sprüche und Verse und beschreibt die Anlage einer Erinnerungsstätte auf dem neuen Friedhof im Jahre 2011. Eine ähnliche Vielzahl von Grabsteinen mit sorbischen Inschriften wie in Rohne ist sonst nirgends in der Lausitz zu finden. Somit sind die Grabmale des alten Rohner Friedhofs nicht nur von ortsgeschichtlicher oder regionaler Bedeutung, sondern einmalige Zeugnisse der Begräbniskultur des sorbischen Volkes in der Zeit des Übergangs vom 19. zum 20. Jahrhundert. Die Autorin Trudla Malinkowa ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Sorbischen Institut in Bautzen verantwortlich für sorbische Denkmalpflege. Daneben veröffentlichte sie unter anderem grundlegende Studien zur Auswanderung der Sorben im 19. Jahrhundert nach Übersee sowie Lebensbilder von Persönlichkeiten der sorbischen Geschichte.