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Die Verkehrtheit der Mittel

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Schillers Theoriebildung von der Philosophie der Physiologie bis zu den Briefen Über die ästhetische Erziehung des Menschen ist auf eine „nützliche Revolution im Wissensreich“ gerichtet. „In der That, ich“, schreibt Schiller, „find es meiner Absichtgemässer, Theorien umzustoßen, als neuere und beßere zu schaffen“. Wie ist es dann möglich, sich als letzte zu begründen, ohne sich als letzte festzulegen? Schillers Kunstphilosophie wird auf dem Boden eines spezifisch neuzeitlichen Verständnisses vom Menschen eigens erst begründet. Schiller verwandelt die lebenspraktische Unbestimmbarkeit des Menschen in eine Möglichkeit der Philosophie, sich kritisch zu reflektieren. Aber wie lässt sich die Grundspannung, gemäss Schillers Absicht, als Absage an alle theoretische Philosophie aushalten? Diese Absicht wird kritisch bilanziert in einer Lektüre der Dekonstruktion als Bildungsgeschichte einer Theorie, die sich über sich selbst erhebt. Im Versuch, das Umstoßen der Theorien ins Werk zu setzen, und zwar „mit ihren eigenen Waffen“, wird die Dekonstruktion zur unfreiwillig theoretischen Passage durch die Verkehrtheit der Mittel. Denn Schillers Theoriebildung ist bloß ein Schein, der nicht einmal in seinen theoretischen Schriften gewahrt werden kann, wie in seinen späten Dramen gezeigt wird.

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Die Verkehrtheit der Mittel, Tong-do Sin

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Erscheinungsdatum
2012
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