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Ostwärts und nichts vergessen!

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Das Lebensziel bleibt: Nachdem wir in der Völkerfamilie zum Subjekt geworden sind, das für unser Schicksal verantwortlich handeln kann, sollten wir unsere Selbstbestimmung vollenden. Wir wollen einen Zustand schaffen, in dem Europa, zusammen mit Russland und unter Mitwirkung Amerikas, zu einem attraktiven Kontinent des stabilen Friedens in der interpolaren Welt wird. Das ist mein Traum. Seit ich erlebt habe, dass Träume verwirklicht werden können, bin ich überzeugt, dass wir das erreichen können, wenn wir es wollen und Glück haben. In der Nacht wurde an der Fernsehansprache des Bundeskanzlers gearbeitet. Günter Grass und Siegfried Lenz halfen. Auch wenn nichts preisgegeben wurde, fiel die deutsche Unterschrift schwer. Der endgültige Verlust von Land, den die Sieger verfügten, belastete und verletzte die Landsleute, da ihnen falsche Hoffnungen gemacht worden waren. Hier passierte etwas Definitives. Der rechtliche Vorbehalt des ausstehenden Friedensvertrages war notwendig, gleichzeitig aber auch eine Formsache. Für uns war es ein bedeutender Kraftakt, für Warschau der Vollzug des längst Selbstverständlichen. Würde man zu Hause verstehen, dass die Aufgabe aller territorialen Ansprüche eine Voraussetzung für die deutsche Einheit ist? Keiner der Sieger würde zustimmen, wenn sie nach der Vereinigung der beiden Staaten deutsche Forderungen erwarten müssten.

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Ostwärts und nichts vergessen!, Egon Bahr

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2012
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