Bad Friedrichshall-Kochendorf und Heilbronn-Neckargartach
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Seit Beginn des 20. Jhs. kommt dem Mittleren Neckarland bei der Erforschung des Mittelneolithikums eine Vorreiterrolle zu. 1990/91 wurde bei Bad Friedrichshall-Kochendorf unter Leitung von Dr. J. Biel vom Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg erstmalig eine fast sechs Hektar große mittelneolithische Siedlung vollständig untersucht. Schon 1992/93 folgte die komplette Freilegung der annähernd zwei Hektarüberspannenden mittelneolithischen Siedlung von Heilbronn-Neckargartach. Die Verknüpfung mit sechs weiteren ergrabenen Siedlungsstellen und fast 500 durch Begehungen gesicherten Plätzen zwischen Heilbronn und dem Albtrauf erlaubt erstmals umfangreiche Einblicke in das Siedlungsgeschehen des 5. Jts. v. Chr. Neben einer umfassenden Analyse der überJahrhunderte hinweg genutzten Siedlungsplätze legt die Autorin nicht nur eine Abfolge der Hausentwicklung für die mittelneolithische Kulturprovinz Württemberg dar, sondern stellt anhand der damaligen Bauten Verbindungen von der Villeneuve-Saint-Germain-Kultur Frankreichs bis zur Brześć-Kujawski-Kultur in Polen her. Die Fundobjekte werden gleichfalls in den zentraleuropäischen Raum eingeordnet. Eine auf das Mittlere Neckarland fokussierte Betrachtung zeigt zusammen mit absolut-chronologischen Ansätzen die Einbindung Württembergs in das überregionale Kulturengefüge bei gleichzeitiger regionaler Beharrlichkeit auf. Detaillierte Standortanalysen geben eine Erklärung für die Prosperität Württembergs während des Mittelneolithikums.