Das Selbstbestimmt-Leben-Prinzip und seine Bedeutung für das Hochschulstudium
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Der vorliegende Titel versteht sich als Beitrag der Disability Studies. Anhand ausgewählter Aktivitätsstränge der Politischen Behindertenselbsthilfe wird Selbstbestimmt Leben als leitendes Prinzip herausgearbeitet und mit Dokumenten der Behindertenbewegung belegt. Nach einer kritischen Sicht auf die Rezeption der Selbstbestimmt Leben-Idee in den behindertenpädagogischen Veröffentlichungen werden Konsequenzen aus dem Selbstbestimmt Leben-Prinzip für Lehre und Forschung sowie die Praxis der Behindertenhilfe gezogen und für die behindertenpädagogische Fachlichkeit konkretisiert. Interviews mit gehörlosen, schwerhörigen, blinden, sehbehinderten und pflegeabhängigen Studierenden zeigen die Vielfalt von Strategien auf, die sie einsetzen, um ihren Bedarf an personellen Hilfen im Studium zu decken. Der dritte Teil zeigt auf, dass sich Selbstbestimmt Leben als Handlungsprinzip bei der Umgestaltung von Hochschulen zu inklusiven Bildungseinrichtungen eignet. Die Bereiche Beratung, Förderung der Selbsthilfe, Aufbau nichtaussondernder Strukturen, integrationsunterstützende Fachberatung an der Hochschule sowie die Entwicklung von Konzepten unter Beteiligung behinderter Studierender mit einem Schwerpunkt im Komplex Studienassistenz werden auf dem Hintergrund des Selbstbestimmt Leben-Paradigmas dargestellt.