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Hans-Dieter Mäde (1930–2009) war in der DDR nicht unumstritten. Als Theater­regisseur und Intendant vom Theater in Karl-Marx-Stadt und Dresden hatte er mit interessanten Inszenierungen von sich reden gemacht. Von 1976 bis 1989 leitete er das DEFA-Studio für Spielfilme. Er war Mitglied des ZK der SED. Als er 2009 starb, bescheinigte ihm ein nicht eben freundlicher »Nachruf« die »rhetorische Kraft eines dialektischen Dogmatikers«. Bereits ab Januar 1989 zog sich Hans-Dieter Mäde krankheitsbedingt aus der Öffentlichkeit zurück. Aber er schrieb – Erinnerungen an die Arbeit im Theater. Was ihn bewog. Was ihn prägte. »Bei den vorgelegten Aufzeichnungen handelt es sich um den Versuch, sich auf Grunderlebnisse zu besinnen, aus denen Grundüberzeugungen wuchsen, eine Prüfung geistiger und moralischer Wurzeln, die eine Selbstprüfung ist.« schreibt Mäde. Motivationen, entwickelt vor allem aus der Literatur und vom Theater: Gorki, Tschechow, Shakespeare, Brecht, Schiller, Ernst Busch … Es ist die Zeit großer Hoffnungen auf eine Welt ohne Kapitalismus. Prägungen, die viele damals erfuhren. Mäde ist gründlich, sensibel und klug. Er fragt, ob es Schimären waren, denen er aufgesessen war, Illusionen, Irrwege … und bekennt: »Um keinen Preis will ich in den alterseitlen Wahn verfallen, eigenes Nicht-ans-Ziel-Kommen als Ende der Zeiten auszugeben.«

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2012

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