Kunst im Bilderbuch oder Über die Notwendigkeit einer ästhetischen Kompetenz
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Das Medium Bilderbuch macht gegenwärtig interessante Entwicklungen durch und fällt durch eine breite Adressierung auf. Es ist zwar noch nicht neudeutsch als All-Age-Medium entdeckt, doch ist unübersehbar, dass es immer häufiger und bewusster für ein jugendliches und erwachsenes Publikum gestaltet wird. Gab es immer schon vereinzelte Schmuckstücke, die durch Text und Illustration auch für reife Jugendliche und Erwachsene empfehlenswert waren, so nimmt die Anzahl der mehrdimensionalen, künstlerisch hochwertigen Angebote deutlich zu. Immer häufiger finden sich in den letzten Jahren experimentelle Bilderbücher mit einer eigenen Bildsprache, die oft auch durch anspruchsvolle Texte auffallen. Diese besonders künstlerisch gestalteten Bilderbücher stechen deshalb nicht nur durch ihre zeitgemäße Bildkunst heraus, sondern auch durch eine starke Annährung an zeitgenössische Themen, die bisher eher selten in Bilderbüchern verarbeitet wurden. Der vorliegende Essay nimmt eine Auswahl aktueller Bilderbuchtitel in den Blick und untersucht deren ästhetisch-literarisches Potential. Das Bilderbuch gerät hier weniger als Erziehungsmittel als vielmehr als Medium in den Blick, an dem junge Leser ihre ästhetische Kompetenz ausbilden können, ohne jedoch überfordert zu werden.