Berlins vergessene Mitte
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Berlin hat viele Zentren. Aber wo liegt die Mitte der Stadt? Durch den Fernsehturm und das Rote Rathaus scheint sie weithin markiert. Dabei wissen viele nicht, dass sich in dieser Umgebung tatsächlich der mittelalterliche Kern der heutigen Metropole erstreckte. St. Marien- und Nikolaikirche sind die letzten Zeugen einer Altstadt, die durch fortlaufende Modernisierung, Kriegszerstörung und sozialistische Hauptstadtplanung ausgelöscht wurde. Das jetzige Aussehen der inneren Mitte Berlins ist umstritten. Wem gehört sie und was gehört hierher? Sie ist ein prominenter städtischer Lebensraum, aber auch zentraler Ort der Bundeshauptstadt. Ihre Gestaltung visualisiert unseren Umgang mit Geschichte. Die Publikation führt die einstige Pracht und die vielfältigen Brüche der Berliner Mitte vor Augen und zeichnet ihre oft dramatische Entwicklung nach. Das Buch konzentriert sich dabei auf den steten Veränderungsprozess, der mit Beginn der Industrialisierung einsetzte. Bauten der mittelalterlichen Händlerstadt, der neuzeitlichen Residenz und des sich im Kaiserreich herausbildenden kommunalen Verwaltungsviertels trafen hier aufeinander. Die Zeit der Weimarer Republik stand im Zeichen städtebaulicher Utopien, die totalitären Erneuerungsprojekte des Nationalsozialismus blieben glücklicherweise rudimentär. Die DDR schuf sich dann im Herzen Berlins ein repräsentatives Staatsforum, das nach der Wiedervereinigung den städtebaulichen Planungen erneut weichen musste.