Das autonome Saarland
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Wie keine andere Epoche steht die Zeit des Saarstaats von 1945 bis 1957 für drastische politische, wirtschaftliche, kulturelle und emotionale Umwälzungen. Parteien- und Gewerkschaftsverbote, Pressezensur und Ausweisungen sowie die Einschüchterung der prodeutschen Opposition kennzeichnen das Regime von Johannes Hoffmann. Wie lässt sich jenes Herrschaftssystem mit dem spannungsreichen Verhältnis von Anspruch und Wirklichkeit politikwissenschaftlich untersuchen und beurteilen? Der Autor analysiert die »Demokratie à la Sarre« mithilfe moderner wissenschaftlicher Methodik und gelangt so zu einer differenzierten Bewertung der politischen Defekte im autonomen Saarland. Die Beseitigung der demokratischen Defizite – die Lösung der Saarfrage – gilt historisch als die entscheidende VorausSetzung für die Annäherung Frankreichs und Deutschlands. Damit machte sie den Weg frei für die Entwicklung Europas zu einer politischen Union. In diesem Buch eröffnen ausführliche Interviews mit Zeitzeugen einen lebendigen Zugang zur saarländischen Zeitgeschichte. Die Berichte von den Ereignissen jener Jahre dienen als Grundlage der Analyse des politischen Systems an der Saar von 1945 bis 1957. „Die vorliegende Studie erhält ihre aktuelle Bedeutung auch durch die Frage nach dem Fortbestand des Bundeslandes Saarland und die Diskussion über eine mögliche Neugliederung der Länder in der Bundesrepublik Deutschland.“ (Arno Krause)