Katastrophen
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Katastrophen sind scheinbar allgegenwärtig und doch ist es schwierig, auf sie zuzugreifen. Die Öffentlichkeit kann sie nur in Form ihrer Repräsentation durch Medien erfahren und sieht sich deswegen der Schwierigkeit gegenüber, die so produzierte Bildwelt mit ihrer meist von der Katastrophe unberührten alltäglichen Lebenswelt in Zusammenhang zu bringen. Fiktionale Darstellungen können hier Funktionen erfüllen, die weit über den ohne Frage unterhaltenden Charakter der Darstellung oder einen erzieherisch-informativen Effekt hinausgehen. Ganz gleich, ob sich Fiktionen auf tatsächliche Katastrophen oder auf imaginierte Ereignisse beziehen, sie ermöglichen die Reflexion der epistemologischen Bedingungen des Ausnahmezustands und der Konfrontation mit dem 'Realen'. Die in diesem Band versammelten Untersuchungen sollen exemplarisch aufzeigen, wie sich die Literatur- und Kulturwissenschaften jenen Katastrophendarstellungen – seien es Romane, Gedichte, Essays, Textexperimente oder Filme – analytisch nähern können.