Land ohne Eltern
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Andrea Diefenbach beschreibt in ihrer Serie Land ohne Eltern die Lebenssituation von Arbeitsmigranten aus Moldawien, einem der ärmsten Länder Europas. Ihre Fotografien verdeutlichen geradezu schmerzhaft die Distanz zwischen zwei räumlich voneinander getrennten Welten: die der in der Heimat zurückgelassenen Kinder und jene der Eltern in der Ferne.'Als ich im April 2008 in der ersten Klasse der Schule eines kleinen Dorfs im Südosten der Republik Moldau stand, wo die Lehrerin fragte, ›Wessen Eltern leben in Italien?‹ und etwa zwei Drittel der Kinder mit einer Mischung aus Stolz und Verlegenheit aufzeigten, war ich erschrocken. Es ist etwas völlig anderes, all die Statistiken über Arbeitsmigranten und Rücküberweisungen zu lesen, als in einem kalten Klassenraum vor 30 Sechsjährigen mit Wollmützen zu stehen und zu wissen, diese Kinder haben ihre Eltern oft seit Jahren nicht gesehen…'Andrea Diefenbach (*1974) arbeitet seit dem Studium an der FH Bielefeld als freie Fotografin und hat u. a. in Brigitte, Brand Eins, Geo, stern, Neon, Die Zeit, SZ-Magazin, Du veröffentlicht. Land ohne Eltern, ausgezeichnet mit dem Dokumentarfotografie-Förderpreis der Wüstenrot Stiftung, ist ihr zweites Buch nach SPID. Aids in Odessa (2008).