Die Reise um den Kopf
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In dieser Studie wird vor allem das Jugendwerk Jean Pauls auf seine Beziehung zur sensualistischen und empiristischen Philosophie der Ideenassoziation untersucht, die aus England kam und mit der Jean Paul durch den Philosophen Ernst Platner während seiner Leipziger Studienjahre vertraut wurde. Sein Verhältnis zu ihr ist jedoch ein gespaltenes: Während er sich der Ähnlichkeit seiner Vorgehensweise und der Ideenassoziation bewusst war, stand er ihr wegen ihrer atheistischen Implikationen wiederum skeptisch gegenüber. Er betont somit die humoristischen Aspekte seiner Verwendung der Ideenassoziation, die – gemäß der damaligen Definition des Witzes – das weit auseinander Liegende verbinden soll. So gelesen mutiert eine Lektüre der frühen Satiren Jean Pauls zu einer Reise um den Kopf eines Universalgelehrten, allerdings unter höchst eigenwilligen Aspekten. Vor allem die Exzerptenbände dienen als Voraussetzung für ein Nomadendenken im Sinne von Deleuze und Guattari.