Zusammenhänge zwischen der Eigenständigkeit im Physikunterricht, der Motivation, den Grundbedürfnissen und dem Lernerfolg von Schülern
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Die Eigenständigkeit der Lernenden sollte eine wesentliche Bedingung für erfolgreiches Lernen darstellen. Dieses auch im baden-württembergischen Bildungsplan für allgemeinbildende Schulen (2004) formulierte Postulat wird ausgehend von der Selbstbestimmungstheorie von Deci & Ryan und der Konzeptwechseltheorie im vorliegenden Buch auf seine Tragfähigkeit hin überprüft. Die Ausgangsbasis der darauf basierenden statistischen Untersuchung bildet eine Erhebung unter 496 Schülerinnen und Schülern in 21 Realschulklassen innerhalb der Unterrichtseinheit Elektrizitätslehre. Zur Auswertung der Fragebögen- und Videodaten wurden verschiedene Mehrebenen-Prädiktionsmodelle entwickelt. Zur Erfassung der Einschätzung der wahrgenommenen bzw. der zugelassenen Eigenständigkeit im Physikunterricht aus drei Betrachterperspektiven (Schülerinnen und Schüler, Lehrer, externe Beobachter) wurde ein Messinstrument entwickelt und hinsichtlich testtheoretischer Gütekriterien analysiert. Das Buch liefert wichtige Hinweise zur Theorie der Eigenständigkeit im Physikunterricht und untersucht mehrebenenanalytisch, welche Bedeutung die Eigenständigkeit aus Sicht der unterschiedlichen Betrachterperspektiven tatsächlich auf den Lernerfolg hat. Dabei zeigt sich als ein Ergebnis, dass die Gesamteinschätzung der Eigenständigkeit im Physikunterricht, gebildet aus den Perspektiven von Lehrern, Schülerinnen und Schülern sowie Ratern, im Widerspruch zum obigen Postulat keinen Zusammenhang zum Lernerfolg aufweist.