Die "Freyheit" der Kinder
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Die Strukturen des vormodernen Bildungswesens in Deutschland hingen gleichermaßen von den politisch-konfessionellen Rahmenbedingungen in den Territorien wie von der ökonomisch-sozialen Situation in den Städten und Gemeinden ab. Am Beispiel des Kurfürstentums und Königreichs Sachsen, des wichtigsten evangelischen Territoriums des Alten Reiches, behandelt Thomas Töpfer das Verhältnis von lokaler Schulentwicklung und territorialer Politik vom ausgehenden 16. bis zum beginnenden 19. Jahrhundert. Dafür wertet er nicht nur die umfangreiche landesherrliche Quellenüberlieferung aus, die von den nachreformatorischen Visitationsberichten bis zu den Reformdiskussionen der Aufklärung reicht. Auf der Grundlage einer Vielzahl lokaler Archivbestände erforscht er auch die schulischen Verhältnisse vor Ort und wirft ein neues Licht auf die städtische 'Schulwirklichkeit' und den sozialen Kontext der Wissensvermittlung in der Frühen Neuzeit. Die Befunde zur Mikro- und Makrogeschichte des frühneuzeitlichen Schulwesens in Sachsen werden abschließend vergleichend eingeordnet und bewertet. Die Dissertation wurde mit dem Preis der Horst-Springer-Stiftung in der Friedrich-Ebert-Stiftung ausgezeichnet.