Naturwissenschaft und Literatur im Dialog
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Im Fokus dieser Untersuchung steht die Beziehung zwischen Literatur und Naturwissenschaft d. h. die Frage, wie naturwissenschaftliche Themen und Diskurse Eingang in die Literatur des 20. Jahrhunderts finden. Von empirischer Bedeutung ist, dass die Schriftsteller, wenigstens teilweise, auch persönliche Erfahrungen als Wissenschaftler gemacht haben. Anhand von sieben Autoren aus der europäischen Erzählliteratur – Gottfried Benn, Michail Bulgakow, Tommaso Landolfi , Primo Levi, John Banville, Ulrich Woelk und Michel Houellebecq – werden die verschiedenen Etappen der Wissenschaftsgeschichte in den literarischen Texten nachvollzogen und im Zusammenhang mit Fiktionalitätstheorien analysiert. Während Benn, Bulgakow, Levi, Woelk und Houellebecq auf der Grundlage ihrer eigenen naturwissenschaftlichen Ausbildung schreiben, d. h. ihre „Doppelbegabung“ in eine Art kreative Symbiose münden lassen, ist bei anderen Autoren die Bewegung umgekehrt. Landolfi und Banville haben über die Literatur zur Naturwissenschaft gefunden. Der Einfluss wissenschaftlicher Themen und Konzepte auf den ästhetischen Diskurs ist dabei unübersehbar. Die literarische Praxis desavouiert einmal mehr die These Snows von der Unvereinbarkeit der „Zwei Kulturen“.