Die Buchberger Leite
Autoren
Mehr zum Buch
„Sausend und resch, gleich ihren Namen, eilen die beiden dunklen, schwarzbraunen Gebirgswasser des Sauß- und Reschbaches von dem Grenzkamme des Lusen über felsige Bette, durch enge, tief eingeschnittene, vom dunklen Hochwald umgebene Rinnsale und Schluchten oder wechselnd durch üppige, grüne Matten zu Tal, um sich in der Nähe der alten Feste Wolfstein, zunächst des Marktes Freyung, zur Ohe oder Wolfsteiner Ilz zu vereinigen. Hohe und groteske Felswände, auf denen riesige Buchen und Fichten zum Himmel starren und aus deren Ritzen üppige Schlinggewächse hervorwuchern, hüllen diesen Vereinigungsplatz der beiden ungestüm daherflutenden Waldgesellen in feierliches Dunkel. Als ob Allmutter Natur darauf bedacht gewesen wäre, die Verbindung beider ganz besonders zu verherrlichen, gestaltet sich ihr weiterer Verlauf zu einem wahren Naturwunder. Es ist die „Buchberger Leiten“, die ihresgleichen nicht hat im ganzen Böhmerwalde.“ Mit diesen bildkräftigen Worten pries der Schriftsteller Maximilian Schmidt, genannt Waldschmidt, im Jahr 1894 in seinem Werk „Am goldenen Steig“ die Buchberger Leite. Und Maximilian Schmidt war damals ein bekannter Mann, sein Wort hatte Gewicht. Schließlich schätzten ihn König Ludwig II. und Prinzregent Luitpold sehr. Letzterer gewährte Maximilian Schmidt sogar den erblichen Namenszusatz „genannt Waldschmidt“. Sicherlich hat Maximilian Schmidt mit seinen lobenden Worten über die Buchberger Leite auch den Fremdenverkehr im Bayerischen Wald befruchtet. So gesehen begann damals die Karriere der Buchberger Leite als Fremdenattraktion und sie dauert immer noch an an. Als bedeutsames Naturerbe gehört die Buchberger Leite heute zum „Natura 2000 Netz“ der EU. Eine besondere Auszeichnung gewährte vor wenigen Jahren das Bayerische Umweltministerium, das die Buchberger Leite mit dem Gütesiegel „Bayerns schönste Geotope“ adelte. Trotz des hohen Bekanntheitsgrades birgt die Klamm aber auch heute noch so manches Geheimnis. Wer waren denn die Buchberger, nach denen die Leite benannt wurde? Was ist aus Sicht der Geologen so interessant an der Leite? Wie nutzte man sie zur Holztrift? Was hat es mit den künstlich angelegten Kanälen auf sich? Und was haben das Carbidwerk und die Leite miteinander zu tun? All diese Fragen und noch viele mehr will dieses Buch beantworten. Vor allem aber soll es die Augen öffnen für die Schönheiten und Besonderheiten dieses einzigartigen Naturdenkmals. Und gerade diese sinnliche Erfahrung vermitteln die Fotos von Georg Knaus. Mit bewunderswertem Gefühl für die Motive und exzellenter Technik fängt Georg Knaus Stimmungen, den Zauber des Augenblicks ein. Seine unnachahmlichen Fotos helfen dabei, die Buchberger