Neue Nachbarn, gute Nachbarschaft?
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Ist die Europäische Union ein eigenständiger Akteur? Dieser Frage wird in diesem Buch anhand der Demokratieförderung der EU nach ihrer Osterweiterung in der “neuen Nachbarschaft” nachgegangen. Die theoriegeleitete Studie untersucht den Zeitraum von der Orange Revolution in der Ukraine 2004 über die gefälschten Parlamentswahlen in Belarus 2008 bis zur Etablierung der EU-Ostpartnerschaft 2009. Valerio Trabandt modifiziert bestehende Akteursansätze und entwickelt ein sowohl auf das Fallbeispiel zugeschnittenes als auch Vergleiche ermöglichendes Modell. Anhand der Konzepte “Präsenz”, “Autonomie” und “Kohärenz” analysiert er die Akteursqualität und Effektivität des Handelns der EU. Grundfrage ist: Schafft eher die Interaktion mit einem Integration suchenden Land Voraussetzungen für eine hohe Akteursqualität? Oder bewirkt Geschlossenheit bei der einheitlichen Ablehnung eines “Outlaws” durch die Mitgliedsstaaten eine hohe Effektivität der EU? Weitere Forschungsfragen sind: Wie agierte die Europäische Union während der Orange Revolution in Kiew? Welche Impulse gingen dabei von den neuen Mitgliedsstaaten, vor allem von Polen, aus? Wie präsent und geschlossen tritt die EU in den neuen Nachbarländern auf? Können die Vergabe von Fördermitteln und der tatsächliche Fokus der Union auf Kiew und Minsk den dort geweckten Erwartungen standhalten? Diese Untersuchung verbindet theoretische Fragen der internationalen Beziehungen mit einer detaillierten Analyse empirischer Daten. Sie leistet einen Beitrag zum besseren Verständnis dafür, unter welchen Bedingungen die EU als internationaler Akteur wirksam handeln kann.