Mahlscheid & Hohenseelbachskopf
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An der Grenze von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, unweit des Westerwalds zwischen Neunkirchen, Daaden und Herdorf im südlichen Siegerland, wacht auf geschichtsträchtigem Terrain ein rund 500 m hohes Bergmassiv über eine eindrucksvolle Kulturlandschaft. Die durch den industriellen Basaltabbau im frühen 20. Jahrhundert weitgehend abgetragenen Lavadome der Mahlscheid und des Hohenseelbachskopfes zählen heute zu den Sehenswürdigkeiten und beliebtesten Wanderzielen der Kreise Siegen-Wittgenstein und Altenkirchen. Sogar berühmte Naturforscher wie Alexander von Humboldt (1769-1859) oder Johann Christian Senckenberg (1707-1772) haben sich auf ihren Studienreisen hier aufgehalten. Archäologische Funde bestätigen, dass sich an den Hängen der ehemaligen Basaltkuppen sogar frühkeltische Eisenverhüttungsplätze befanden. Mythen, Sagen und Legenden ranken sich um das sehenswerte Naturschutzgebiet, auf dessen Basaltplateau im Mittelalter eine trutzige Ritterburg gestanden haben soll. Auch wenn der Bergbau leider alle historische Spuren beseitigt hat, so halten sich bis heute zahlreiche Überlieferungen über die angeblichen Raubritter, die dort ihr Unwesen getrieben haben sollen und erst durch das Eingreifen des Trierer Erzbischofs Balduin von Luxemburg anno 1352 in ihre Schranken verwiesen wurden. Wer waren die adeligen Bewohner von Burg Hohenseelbach? Handelte es sich bei den Rittern aus dem Freien Grund tatsächlich um niederträchtige Wegelagerer und skrupellose Meuchelmörder, wie uns die Folklore weismachen will? Kunstgeschichtlich beeindruckende Grabdenkmäler zwischen Siegburg, Wildenburger Land und Kloster Marienstatt sowie landesherrliche Urkunden aus dem 16. und 17. Jahrhundert zeugen jedoch von der Wertschätzung der Grafenhäuser Sayn und Nassau für das Siegerländer Adelsgeschlecht. Wie lässt sich dieser Widerspruch erklären? Und welche Bedeutung kam der Seelbacher Familie und deren Burg in der perfiden Ideologie des Nationalsozialismus zu, als sich selbst SS-Spiritisten für den Adelssitz auf der ehemaligen Basaltkuppe interessierten? Das reich illustrierte Buch “Mahlscheid und Hohenseelbachskopf“ porträtiert ausgewählte Schauplätze und bedeutsame Ereignisse um das imposante Naturdenkmal. Wissenswerte Informationen zur Ortsgeschichte etwa von Altenseelbach, zur regionalen Burgenkunde zwischen Sieg und Lahn, oder zur langen Bergbautradition im Daadener Land und im Siegerland liefern neue Anhaltspunkte für Heimathistoriker und Geschichtsinteressierte. Folgen Sie dem Autoren bei seiner spannenden Spurensuche!