Ruinenlandschaften
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Kann man die Wahrnehmungsgeschichte der Ruinen in Italien und deren ästhetische Bedeutung im Wechselspiel von Imagination und Evidenz darstellen? Dieser Aufgabe stellt sich die Studie und bindet dabei sowohl Zeugnisse der europäischen Reiseliteratur des 18. und frühen 19. Jahrhunderts als auch bildkünstlerische Werke in ihre Überlegungen ein. Entlang von Fallstudien, die sich prominenten römisch-antiken Ruinenlandschaften in Italien widmen, wird das Panorama möglicher Wahrnehmungen aufgedeckt. Die Befunde bestätigen Diderots Diktum von den an der Ruine wirkenden Spielräumen der Einbildungskraft: Die Ruine verkörpert für das 18. Jahrhundert einen Schwebezustand zwischen Bedeutungen und Zeiten. Ihre Wahrnehmung unterliegt - eingespannt in die Diskurse von Schönheit und Erhabenheit, Augenblick und Dauer - einem komplexen Transformationsprozess, der weit über emblematische und ikonische Festschreibungen von Vergänglichkeit und Sentimentalem hinausreicht.