Anspruch und Wirklichkeit wissenschaftlicher Weiterbildung an öffentlichen Hochschulen
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Öffentliche Hochschulen sehen sich neuen Herausforderungen gegenüber, denn sie befinden sich zwischen Tradition und neuem gesellschaftlichen Verständnis sowie steigendem Wettbewerb. Die wissenschaftliche Weiterbildung als Bestandteil des lebenslangen Lernens bewegt sich dabei in einem Spagat zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Das Werk erläutert zunächst Hintergründe und aktuelle Trends der wissenschaftlichen Weiterbildung. Die Betrachtung der Entwicklung von Bildung und Weiterbildung als Teile lebenslangen Lernens erfolgt bei gleichzeitiger Berücksichtigung nationaler und europäischer Vorgaben. Die Einteilung in die Untersuchungsfelder „Organisation“, „Anrechnung“, „Qualitätssicherung“ sowie „Finanzierung“ gliedert dabei das Werk. Ein Blick auf die möglichen Formen organisatorischer Ausgestaltung der wissenschaftlichen Weiterbildung in Deutschland zeigt allgemeingültige Handlungsnotwendigkeiten und -optionen auf. Um berufliche Kompetenzen, praktische Lernleistungen und informellen Wissenserwerb auf den hochschulischen Bereich anrechnen zu können, werden historische Entwicklungen und beispielhafte Projekte beleuchtet. Dabei soll die Durchlässigkeit zwischen dem hochschulischen, dem beruflichen sowie einem informellen Bildungssystem, das auch persönliche und nicht-institutionalisierte Bildung umfasst, in einem sinnvollen Rahmen gefördert werden. Das Thema der Qualitätssicherung erfährt dabei seit einigen Jahren verstärkt Beachtung. In diesem Zuge gibt es eine Vielzahl an Ansätzen, die Qualität in Lehre, Ausbildung und Forschung zu optimieren und aufrecht zu erhalten. Es wird untersucht, welche Bedeutung und welchen Bezug die Qualitätssicherung zur wissenschaftlichen Weiterbildung hat und welche Konzepte es gibt, um hohe Qualität zu schaffen und aufrecht zu erhalten. Zur Garantie eines nachhaltigen Weiterbildungsangebots sind grundlegende Fragen der Finanzierung zu beantworten. Pflichten und Möglichkeiten durch finanzielle Leistungen variieren und bieten diverse Vorgehensweisen für die Anbieter. Es werden verschiedene Wege der Mittelakquise vorgestellt, die eine Verbindung von staatlicher und wirtschaftlicher Subventionierung sowie individueller Kostenübernahme nahelegen. Die Darstellungen werden ergänzt durch eine gezielte Umfrage zur Beurteilung von Strukturen und Prozessen unter den Mitarbeitern und leitenden Verantwortlichen wissenschaftlicher Weiterbildungseinrichtungen an öffentlichen Hochschulen. Die theoretisch gewonnenen Erkenntnisse sowie die Ergebnisse der empirischen Erhebung münden in eine Strategie zur Implementierung einer Qualitätspolitik. Eine wissenschaftstheoretische Qualitätsdebatte sowie Hintergründe und Bedeutung des modernen Qualitätsmanagements dienen dabei als theoretische Grundlage. Ein Gesamtkonzept zur Implementierung einer nachhaltigen Qualitätspolitik für die wissenschaftliche Weiterbildung soll externe Herausforderungen und interne Interdependenzen optimal berücksichtigen.