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Neue Tourismusformen spiegeln oft gesellschaftliche Veränderungen wider, und Slumtourismus ist ein Beispiel dafür. Er ist eine Reaktion auf urbane Entwicklungen, die seit den 1990er-Jahren durch Globalisierung geprägt sind. Wesentliche Faktoren sind die verstärkte Megastadtentwicklung und Urbanisierung im globalen Süden, die zur „Produktion“ von Slums führen. Migration aus ländlichen Gebieten in die Städte verschiebt die Armut und führt zur „Verstädterung der Armut“. Zudem verändert sich das Reiseverhalten: Ein Trend zum Entwicklungsländertourismus ist erkennbar, unterstützt durch verbesserte Kommunikationsmittel und sinkende Reisekosten. Medien verbreiten Bilder von Slums und beeinflussen Reiseentscheidungen durch Werbung und emotionale Darstellungen. Die Globalisierung weckt das Verlangen nach außergewöhnlichen Erlebnissen und erweitert den individuellen Horizont. Slums, vor allem in Entwicklungsländern, werden zunehmend als touristische Ziele wahrgenommen, was zu einer Nachfrage nach Slumtouren führt. In Mumbai wird Slumtourismus in Dharavi angeboten, einem Gebiet mit ethnischer und sozialer Heterogenität. Die Agentur Reality Tours and Travel gestaltet die Touren realistisch, vermeidet Voyeurismus durch ein Fotoverbot und sorgt dafür, dass kleine Gruppen die Bewohner nicht stören. 80% der Einnahmen fließen an eine lokale NGO, die Schulen und Gemeinschaftszentren aufbaut.
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Slums als touristisches Highlight in der Megastadt Mumbai?, Wiebke Schröder
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- 2012
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- (Paperback)
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