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Die Kränkung des Menschen

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In der kulturphilosophischen Analyse der Moderne ist Sigmund Freuds Feststellung, wonach die (Natur-)Wissenschaften der Menschheit drei große Kränkungen zugefügt haben, zu einer gängigen Redeweise geworden. Nach Freud hatte Kopernikus durch seine Neuordnung der Gestirne den Menschen aus der Mitte des Alls vertrieben, wodurch das menschliche Selbstbewusstsein zum ersten Mal gekränkt wurde. Mit Darwins Evolutionslehre sei dem Menschen der zweite Schlag versetzt worden. Freud selbst habe ihm dann die letzte der drei Kränkungen mit seiner Entdeckung des Unterbewusstseins zugefügt. Freuds Liste der drei Kränkungen wurde im Anschluss immer wieder aufgegriffen und erweitert. Angesichts dessen muss es erstaunen, dass die These von den Kränkungen bisher kaum über Freud hinaus Gegenstand einer systematischen Untersuchung, Begründung oder Widerlegung geworden ist. Die vorliegende Arbeit bemüht sich um eine systematische philosophische Begründung und Neuformulierung der Kränkungsthese.

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2012

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