Literatur der frühen Neuzeit und ihre kulturellen Kontexte
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Die Literatur der Frühen Neuzeit ist mehr als ‘Vanitas’ und ‘Carpe diem’, ‘Pest’ oder ‘Krieg’ – sie ist weitaus vielgestaltiger, als diese Schlagworte suggerieren, die frühneuzeitliche Texte nicht selten eher zum Schweigen als zum Sprechen bringen. Unsere Ringvorlesung will gegen solche klischeelastige Monotonie etwas unternehmen: Sie behandelt den faszinierenden Facettenreichtum der ‘spätfrühneuzeitlichen’ Literatur zwischen ca. 1680 und 1750. Vorgestellt werden in exemplarischen Analysen wichtige, durchaus auch weniger bekannte literarhistorische Szenarien, und zwar stets mit Blick auf deren Verflechtung mit verschiedenen kulturellen Kontexten. Im Mittelpunkt jedes Vortrags steht ein überschaubarer, zumeist literarischer Schlüsseltext, der im Hinblick auf seine Interaktion etwa mit Musik, bildender Kunst, Theater, Theologie, Medizin oder Politik untersucht wird. Interdisziplinarität des Zugriffs: das bedeutet auch, daß unsere Bochumer neugermanistische Vorlesung in Gastvorträgen Frühneuzeitspezialisten anderer Fächer und Universitäten vorstellt. Und für eine Sitzung verwandelt der Hörsaal sich in eine Bühne: wenn die Dortmunder Schauspielerin Jutta Seifert in einem rasanten Theatersolo Voltaires Candide lebendig werden läßt.