Der HERR liebt die Seinen NICHT!!
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Hat die Religion eine Zukunft? Viele Menschen werden von dieser Frage bewegt, denn die Religion bietet Orientierung für den kleinen und den großen Rahmen unseres Daseins. Wir vertreten die These: Eine Zukunft der Religion in einer von der Globalisierung geprägten Welt kann es nur geben, wenn diese von allen Machtstrukturen befreit, und als eine gemeinschaftsstiftende Privatangelegenheit praktiziert werden wird. Damit ist nicht nur die Trennung von Staat und Kirche, Thron und Altar gemeint, sondern auch die Aufhebung der innerhalb der Glaubensgemeinschaften bestehenden Machtstrukturen in Denken und Handeln. In unserem Kulturkreis wird traditionell nur der organisierte Monotheismus als die einzig mögliche Form der Religion angesehen. Aber gerade der Monotheismus, wie bereits in der Antike festgestellt, ist eine Form des Atheismus, denn hier dienen das religiöse Element und das kulturelle Erscheinungsbild nur der Verkleidung des dahinter liegenden Machtanspruchs. Beim Auftauchen des Monotheismus in der Antike wurde er teils mit Verwunderung und teils mit Abscheu betrachtet. Denn während sich in den anderen Religionen die Vielfalt der Naturkräfte in den Göttererscheinungen widerspiegelt, distanziert sich der Monotheismus von der Natur und propagiert die Herrschaft eines einzigen Gottes, eines gottgleichen Fürsten, Führers oder eines alleinigen politischen Prinzips. Wir haben es in jedem Falle mit einem religiös bemäntelten diktatorischen System zu tun. Der Monotheismus beruht auf Gewalt, Befehl und Rache einerseits, sowie Gehorsam, Angst und Selbstentfremdung andererseits. Der HERR liebt die Seinen NICHT! Der Gott des Monotheismus ist ein Mann, deshalb werden in solchen Systemen die Frauen grundsätzlich als Menschen zweiter Klasse angesehen und behandelt. Der Monotheismus, erfunden im alten Ägypten unter Pharao Amenophis IV. (1364–1347 v. d. Zeitenwende) und im jüdischen Nachbarland, im Alten Testament festgeschrieben, brachte eine neue Form der Gewalt in die Welt, die auf verschiedene Weisen noch heute wirkt. Denn die drei großen monotheistischen Religionen berufen sich auf das Gedankengut des Alten Testamentes. Nachgiebigkeit und Toleranz finden sich darin nur bei einzelnen Gläubigen und einzelnen Gruppen. Das System selbst ist intolerant, denn das ist seine Natur. Monotheismus und Gewalt sind austauschbare Begriffe. An ausgesuchten Beispielen wird die Geschichte des Monotheismus dargestellt und auf seine verheerenden Folgen in der heutigen Gesellschaft verwiesen – auf monotheismusartige Gehorsamsformen in Politik, Wirtschafts- und Finanzwelt. Die durch Jahrtausende praktizierte Deformierung des Menschen, der zu Unterwürfigkeit und Unselbständigkeit abgerichtet wurde, ist eine Gefahr für die Demokratie sowie den Bestand der Menschheit. Dadurch wird die Geschichte des Monotheismus zur anschaulichen Darstellung der Verhinderung der menschlichen Emanzipation. Zwei Aufgaben ergeben sich daraus: - Die Notwendigkeit der Aufklärung - Die Besinnung auf eine den Menschen fördernde religiöse Praxis. Beide Themen bilden eine Einheit und werden so von unterschiedlichen Gesichtspunkten aus in den folgenden Bänden dieser Reihe behandelt.